Stadttunnel

Umfahrung / Stadttunnel / Zentrumtunnel Zug

Der Quartierverein ZUGWEST freut sich ausserordentlich, am 11. Januar im proppenvollen Pfarreisaal St. Johannes bei einer Podiumsdiskussion über das Stadttunnel informieren zu können.

Die Zuger Zeitung schrieb dazu:

«Effizient und einfach» oder «ein unseriöser Etikettenschwindel»? Wenn derzeit Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen zum Umfahrungstunnel Zug durchgeführt werden, diskutieren Befürworterinnen und Gegner intensiv. Besonders jetzt, wo die Abstimmung vom 3. März näher rückt. So auch am Donnerstagabend, als der Quartierverein Zugwest im Pfarreisaal Sankt Johannes zum Informationsabend lud.
Der Standort des Portals beim Gubelloch stiess auf Unverständnis.

Der Unmut vieler Zugerinnen und Zuger wurde spürbar, fast eine Stunde lang wurde im Anschluss an die Referate von Adrian Risi (Pro-Komitee) und Dieter Nussbaum (Kontra-Komitee) und die Podiumsdiskussion über kritische Fragen diskutiert, die aus dem Publikum kamen.
Risi und Nussbaum führten die wichtigsten Pro- und Kontraargumente zu Beginn noch einmal auf. Pro: Der Verkehr im Zentrum sinke, die finanzielle Situation des Kantons erlaube die hohe Investition von über 730 Millionen Franken, der öffentliche Verkehr würde pünktlich fahren können und die Stadt werde aufgewertet. Kontra: Beim Stadttunnel handle es sich um ein unseriöses Projekt, das zu mehr Verkehr führen würde. Ausserdem lenke man die Fahrzeuge damit in die Quartiere, und die Aufenthaltsqualität werde extrem gemindert.

Diese Argumente sollten in der anschliessenden Podiumsdiskussion differenziert behandelt werden. Ist das Projekt unseriös? Nein, fand der Gemeinderat David Meyer (GLP), der für die Umfahrung sprach. «Der Tunnelbau bringt immer Unsicherheiten mit sich, aber gerade in der Schweiz haben wir Experten, was das betrifft», führte der Stadtzuger Politiker aus.
Unseriös sei das Projekt deshalb, weil es genügend Alternativen gebe, denen gar nicht genügend Beachtung beigemessen werde, schilderte Gegner Michel Kalauz (GGR/SP). Die Bahnhofstrasse könnte zum Beispiel zweispurig geführt werden oder man könnte den öffentlichen Verkehr attraktiver machen.
Das funktioniere nicht, fand Maria Hügin (GGR/FDP). Sie sprach als Befürworterin. Was die Verkehrssituation so belastend gestalte, sei vor allem der Individualverkehr, und der würde nicht angemessen reguliert durch die von Kalauz vorgeschlagenen Massnahmen.

Der Tunnel sei eine Investition in die Lebensqualität. Lebensqualität ja, aber nicht um jeden Preis, fand Julia Küng (GGR/ALG). Um den Verkehr besser zu lenken, gebe es zahlreiche andere Optionen: Temporeduktionen, Abbau oberirdischer Parkplätze und so weiter.

Überzeugt vom Argument, mit dem Tunnel habe man eine einfache, effiziente Lösung, schienen die wenigsten im Saal. Wird das Zentrum überhaupt umfahren oder fahre man nicht eher mitten ins Zentrum, wenn ein Tunnelportal am Gubelloch ende? So eine Frage aus dem Publikum. Behörden und Befürworter begründeten die Linienführung damit, dass gemäss Modellen damit möglichst viel Verkehr über die Umfahrung gelenkt werde, was ja das Ziel sei.
«Umfahrung? Von wegen!», fand eine Votantin. Der Tunnel habe diese Bezeichnung gar nicht verdient. Eine Umfahrung müsse direkt von der Autobahn kommen und nicht mitten aus der Stadt. Sie erhielt zustimmenden Applaus für diese Aussage.

Was bedeutet die Umfahrung für das Quartier Zugwest?
David Meyer betonte, dass man mit einem Ziel unterwegs sei und durch die Umfahrung nicht automatisch mehr Fahrzeuge durchs Quartier fahren würden. Stadträtin Eliane Birchmeier versicherte auf eine Frage aus dem Publikum, dass das Quartier nicht geopfert würde für dieses Projekt.

Auch die Gegner auf der Bühne waren überzeugt, dass alle nur das Beste im Sinn hätten, der Ansatz mit dem Tunnel bleibe jedoch bedenklich. Michel Kalauz sagte in der Podiumsdiskussion: «Die Risiken für Zugwest sind riesig.» Was Birchmeier in der Fragerunde verneinte: «Das Hertiquartier wird von der Umfahrung nicht betroffen sein.» Das kommentierte das Publikum aber nur mit einem ungläubigen Lachen.
Denn ganz grundsätzlich war das Publikum skeptisch, dass man mit dem Tunnel das Zentrum um 75 Prozent des Verkehrs entlasten würde. «Wer garantiert das?», wollte jemand wissen. Garantien könne niemand aussprechen, aber die Simulationen, die mit wissenschaftlichen Daten gestützt sind, würden diese Entlastung voraussagen.

Es bleibt spannend! Der Quartierverein positioniert sich nicht öffentlich zum Thema. Der anschliessende Apéro ermöglichte den Anwesenden aber einen regen Meinungsaustausch.




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